UV-Licht und Ausbleichung

Lässt sich mit Folien, die auf Scheiben angebracht sind, das Ausbleichen von Waren wirksam verhindern?

Fast alle Hersteller und Vertreiber von Folien werben durchgängig damit, dass ihre Folien einen 99,xx% UV- Schutz bieten. Dadurch wird leider auch der Irrglaube befördert und weiterverbreitet, dass Folien, die diese Eigenschaft aufweisen den maximalen Schutz vor Ausbleichen bieten. In der Praxis haben Hersteller und Vertreiber fast täglich mit „enttäuschten“ Anwendern bzw. Endkunden zu tun, die sich darauf berufen und Ihrem Unmut darüber Luft machen, dass die Folie nicht hält, was der Wert "99,xx%" UV-Schutz Ihnen zu versprechen scheint. Textilien, Tapeten, Möbel, Leder, Teppiche, etc. bleichen mit der Zeit aus. Um dies zu verhindern werden diese Gegenstände teilweise mit UV-Schutz versehen. Darüber wie lange ein Gegenstand dem Ausbleichen standhält gibt die sogenannte Lichtechtheit Auskunft. Die Lichtechtheit wird in Tests nach DIN EN ISO (Xenon Bogenlichttests) ermittelt. Je weniger lichtecht ein Gegenstand ist, desto schneller bleicht er aus. Hinter großen Fensterflächen mit einem hohen Lichteinfall kann Ausbleichung durchaus kritisch werden, z.B. überall dort aus, wo Waren in Schaufenstern angeboten werden, in Museen, aber auch im privaten Umfeld, wenn z.B. wertvolle Teppiche vor Verbleichen geschützt werden sollen.

Hier schaffen Scheibenfolien nachhaltig Abhilfe und können ein Ausbleichen von Waren zwar nicht vollständig verhindern, aber doch erheblich verzögern.

Ausbleichen wird nicht durch ultraviolettes Licht (UV–Licht) alleine verursacht. Zwar ist das UV-Licht der größte einzelne Faktor, trägt aber nicht einmal zur Hälfte zu der Ausbleichung verursachenden Strahlung bei.

Im Einzelnen wird Ausbleichen durch folgende Faktoren verursacht:

Lichtechtheit
Qualität der Lichtechtheit der Gegenstände, die Licht und sonstigen Einflüssen ausgesetzt sind.

Licht und sonstige Einflüsse
Dabei spielen folgende Lichtanteile für das Ausbleichen eine Rolle: UV-Licht: 40%, sichtbares Licht: 25%, infrarotes Licht (IR-Licht): 25% und sonstige Einflüsse: 10%. Zu den sonstigen Einflüssen zählen z.B. Luftfeuchtigkeit, Wärme, künstliche Beleuchtung

Fast alle Scheibenfolien halten zwar einen hohen Prozentsatz schädlicher UV-Licht-Einstrahlung ab (bis zu 99%), aber somit nur ca. 40% des für das Ausbleichen von Gegenständen verantwortlichen Lichtanteils. Dieser Effekt wird meist dadurch erreicht, dass den Laminatklebern (den Klebern zwischen den einzelnen Folienschichten) bei mehrlagig aufgebauten Folien chemische Zusätze, sogenannte UV-Verhinderer beigefügt werden. Allerdings verflüchtigen sich diese UV-Verhinderer im Laufe der Zeit. Mehr Schutz bieten spezielle UV-Schutzfolien, bei denen UV-Verhinderer nicht nur im Kleber zwischen den Folienschichten eingebracht sind, sondern direkt auch im Kunststoff, aus dem die Folie besteht. Die Haltbarkeit der UV-Absorber hängt auch von der Himmelsrichtung, Einbaulage und Bestrahlungsstärke der einzelnen Verglasung ab.

Je nach sonstiger Beschaffenheit und sonstigen Eigenschaften vermindert die "normale" Scheibenfolie zwar auch den Anteil des sichtbaren Lichtes und des einfallenden IR-Lichts, aber die "eierlegende Wollmilchsau" an Folie für kompletten Schutz vor Ausbleichung gibt es leider nicht.

Die typischen UV-Schutzfolien sind fast glasklar und haben fast gar keinen IR-Schutz, was bedeutet, das nur ca. 40% des für Ausbleichung verantwortlichen Lichts abgehalten werden.

Gelb eingefärbte Folien haben auch eine bessere Wirkung, verfälschen aber die Optik stark und haben oft nicht die maximalen IR-Schutzwerte.

Den maximalen Schutz hätte eine stark getönte, IR-Schutzfolie – die aber kaum zu empfehlen ist, da man dann z.B. Ware in Schaufenstern nicht mehr sehen kann und hinter der Folie ein insgesamt düsterer Lichteindruck entstehen könnte.

Die „beste“ Ausbleichschutzfolie ist also eine möglichst helle, wenig spiegelnde Folie mit einer möglichst hohen Rückweisung von IR-Licht und natürlich 99,xx % Rückweisung des UV-Lichtanteils.

Gibt es Folien, die d a u e r h a f t UV-beständig sind? Wenn ja, welche sind das und welche technischen Merkmale haben sie?

Es gibt keine Folien, die dauerhaft gegen die Einwirkungen von UV-Strahlung beständig sind, früher oder später ist die Wirkung gegen UV-Strahlung erschöpft, auch dann, wen es sich um spezielle UV-Schutzfolien handelt, die mit Additiven ausgerüstet sind, sogenannten UV-Verhinderern. Dabei werden diese Additive bei hochwertigen Folien nicht nur in den Laminatkleber der einzelnen Lagen, aus denen die Folie aufgebaut ist, eingebracht, sondern auch in die Folie selbst, also die Polyester- oder PET-Folie. Aber: Alle Additive, egal wo sie eingebracht sind, sind flüchtig, das bedeutet, früher oder später ist die UV-Schutzwirkung erschöpft. Dabei spielen neben der UV-Strahlung auch Infrarotstrahlung, sichtbares Licht, künstliches Licht, Feuchtigkeit, etc. eine Rolle bei der Haltbarkeit, bzw. der UV-Schutzwirkung der Folie. Die besten, aber somit auch teuersten UV-Schutzfolien schaffen in etwa knapp 10 Jahre anhaltende Schutzwirkung.

Was versteht man unter UV-Licht und UV-Einstrahlung?

Obwohl UV-Licht nur einen geringen Anteil am gesamten solaren Lichtspektrum hat, ist es nicht unkritisch. Der Mensch braucht es, um das wichtige Vitamin D zu bilden, das nur über die Aufnahme von UV-Licht in der Haut im Körper gebildet wird. Ein zuviel an UV-Licht führt jedoch zu Sonnenbrand und bei weiterer Überdosierung zu Hautkrebs und grauem Star.

Daneben sorgt vor allem UV-Licht in hohem Maße dafür, dass Textilien, Tapeten, Möbel, Leder, Teppiche, etc. mit der Zeit ausbleichen.

Fast alle Scheibenfolien halten einen hohen Prozentsatz des UV-Lichtes am Glas ab. Um wirksamer gegen Ausbleichung von Waren gerüstet zu sein, gibt es spezielle UV-Schutzfolien. Sie sind meist in den Laminatklebern (den Klebern zwischen den einzelnen Folienschichten) mit chemischen Zusätzen, sogenannten UV-Verhinderern, ausgerüstet.
Dadurch sorgen sie für eine erhebliche Verminderung der Ausbleichung von Waren.